Vom lieblichen Bach zur Gefahr - was Unternehmen tun können  

Water for Industry

Einblick
Vom lieblichen Bach zur Gefahr - was Unternehmen tun können  
von Dr.-Ing. Klaus Piroth Geschäftsbereichsleiter Wasser
Das Risiko, von einem Hochwasser betroffen zu sein, besteht nicht nur an großen Flüssen. Auch plötzliche Stark­re­ge­ner­eig­nisse können lokal große Schäden anrichten. Grund genug, dass sich auch Unternehmen mit den Risiken von Starkregen befassen sollten.

Manchmal regnet es in einer Stunde so viel wie sonst in einem Monat. Die Rede ist von Starkregen. Bei solchen Ereignissen fällt in kurzer Zeit eine Nieder­schlags­menge, die im Mittel einmal im Jahr erreicht oder über­schrit­ten wird. Die Kana­li­sa­tion ist auf solche Wasser­mas­sen nur bedingt ausgelegt, sodass sich der Regen einen Weg an der Oberfläche bahnt. Selbst kleinere Bäche oder Flüsse können dann über die Ufer treten und zu reißenden Fluten werden. Aus diesem Grund sollten Unternehmen ihre Über­flu­tungs­vor­sorge (siehe den Beitrag „Hoch­was­ser­vor­sorge für Unternehmen“) um ein Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ment ergänzen.

Wie beim Hoch­was­ser­ma­nage­ment­plan werden auch bei der Stark­re­gen­be­trach­tung zunächst grund­le­gende Daten erhoben, anschlie­ßend die Gefähr­dungs­lage ermittelt, Maßnahmen abgeleitet und zuletzt schriftlich fixiert. Allerdings sind die für ein Fluss­hoch­was­ser bereits zusam­men­ge­tra­ge­nen Daten meist zu ergänzen. So sind Information zum Kanalnetz auf dem Gelände oder detail­lierte Vermes­sun­gen notwendig. Ebenso sind jene Außen­ge­biete zu erfassen, die im Stark­re­gen­fall ebenfalls vom Ober­flä­chen­ab­fluss betroffen sind. Die hier anfallenden Wasser­men­gen können durchaus ein Vielfaches jener Mengen sein, die auf dem Grundstück selbst anfallen. Die Gefah­re­nermitt­lung orientiert sich daher an folgenden Frage­stel­lun­gen:

  1. Welche Abflüsse sind bei Starkregen zu erwarten?
  2. Für welche Abflüsse ist das Kanalnetz in meinem Werk bemessen?
  3. Welchen Beitrag leistet das Einzugs­ge­biet außerhalb des Geländes?
Maßnahmen des klassischen Hoch­was­ser­schut­zes helfen bei Starkregen nur bedingt. Unternehmen sollten hier selbst aktiv werden.
Dr.-Ing. Klaus Piroth

Auf Basis der voran­ge­gan­ge­nen Schritte ist es möglich, konkrete Schutz­maß­nah­men zu definieren. Vorwar­nun­gen sind bei Starkregen allerdings, wenn überhaupt, nur sehr kurzfristig oder nur für größere Gebiete möglich. Zwar arbeitet die Wissenschaft daran, die Vorhersagen etwa durch Regenradare auch für kleine Einzugs­ge­biete zu verbessern, doch sind die Werkzeuge derzeit noch nicht präzise genug.

Aus diesem Grund sollten sich Unternehmen bereits im Vorfeld die möglichen Fließwege des abfließenden Wassers ansehen. Die dort befindlichen Gebäude und Anlagen müssen baulich so geschützt werden, dass möglichst keine oder nur geringe Schäden auftreten können. Für mobile Maßnahmen fehlt meist die Zeit. Wie bei Fluss­hoch­was­ser ist es sinnvoll, einen Alarm- und -einsatzplan aufzu­stel­len, der Abläufe und Zustän­dig­kei­ten definiert. Insbe­son­dere die interne Kommu­ni­ka­tion sowie die Kommu­ni­ka­tion mit den Geneh­mi­gungs- und Aufsichts­be­hör­den, der Kommune und den Anwohnern sind hier festzulegen.

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