Vom lieblichen Bach zur Gefahr - was Unternehmen tun können
Water for Industry
Manchmal regnet es in einer Stunde so viel wie sonst in einem Monat. Die Rede ist von Starkregen. Bei solchen Ereignissen fällt in kurzer Zeit eine Niederschlagsmenge, die im Mittel einmal im Jahr erreicht oder überschritten wird. Die Kanalisation ist auf solche Wassermassen nur bedingt ausgelegt, sodass sich der Regen einen Weg an der Oberfläche bahnt. Selbst kleinere Bäche oder Flüsse können dann über die Ufer treten und zu reißenden Fluten werden. Aus diesem Grund sollten Unternehmen ihre Überflutungsvorsorge (siehe den Beitrag „Hochwasservorsorge für Unternehmen“) um ein Starkregenrisikomanagement ergänzen.
Wie beim Hochwassermanagementplan werden auch bei der Starkregenbetrachtung zunächst grundlegende Daten erhoben, anschließend die Gefährdungslage ermittelt, Maßnahmen abgeleitet und zuletzt schriftlich fixiert. Allerdings sind die für ein Flusshochwasser bereits zusammengetragenen Daten meist zu ergänzen. So sind Information zum Kanalnetz auf dem Gelände oder detaillierte Vermessungen notwendig. Ebenso sind jene Außengebiete zu erfassen, die im Starkregenfall ebenfalls vom Oberflächenabfluss betroffen sind. Die hier anfallenden Wassermengen können durchaus ein Vielfaches jener Mengen sein, die auf dem Grundstück selbst anfallen. Die Gefahrenermittlung orientiert sich daher an folgenden Fragestellungen:
- Welche Abflüsse sind bei Starkregen zu erwarten?
- Für welche Abflüsse ist das Kanalnetz in meinem Werk bemessen?
- Welchen Beitrag leistet das Einzugsgebiet außerhalb des Geländes?
Maßnahmen des klassischen Hochwasserschutzes helfen bei Starkregen nur bedingt. Unternehmen sollten hier selbst aktiv werden.
Auf Basis der vorangegangenen Schritte ist es möglich, konkrete Schutzmaßnahmen zu definieren. Vorwarnungen sind bei Starkregen allerdings, wenn überhaupt, nur sehr kurzfristig oder nur für größere Gebiete möglich. Zwar arbeitet die Wissenschaft daran, die Vorhersagen etwa durch Regenradare auch für kleine Einzugsgebiete zu verbessern, doch sind die Werkzeuge derzeit noch nicht präzise genug.
Aus diesem Grund sollten sich Unternehmen bereits im Vorfeld die möglichen Fließwege des abfließenden Wassers ansehen. Die dort befindlichen Gebäude und Anlagen müssen baulich so geschützt werden, dass möglichst keine oder nur geringe Schäden auftreten können. Für mobile Maßnahmen fehlt meist die Zeit. Wie bei Flusshochwasser ist es sinnvoll, einen Alarm- und -einsatzplan aufzustellen, der Abläufe und Zuständigkeiten definiert. Insbesondere die interne Kommunikation sowie die Kommunikation mit den Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden, der Kommune und den Anwohnern sind hier festzulegen.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist die Basis für tragfähige Lösungen.