Schnelle Ader unter der Stadt: Neuer City-Tunnel Leipzig
Der Leipziger Hauptbahnhof ist flächenmäßig der größte Kopfbahnhof Europas. Bisher mussten alle Züge das Leipziger Stadtzentrum aufwändig umfahren. Der neue City-Tunnel beschleunigt den Nahverkehr in der ganzen Region und verkürzt die Fahrtzeiten im S-Bahn-Netz erheblich - teilweise um bis zu 40 Minuten. Durch die insgesamt vier neuen unterirdischen Haltestationen ist die Leipziger Innenstadt zudem deutlich besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen.
Das 500 Mio. EUR Projekt gilt als eines der geotechnisch anspruchsvollsten Bauvorhaben unserer Zeit. Unsere Geotechnikexperten aus dem gesamten Bundesgebiet begleiteten das Projekt von Beginn an. Wir meisterten für unseren Kunden die Herausforderungen der Bauverhältnisse durch Festgesteinsbildungen, Braunkohleablagerungen und das stark anthropogen überprägte Gelände. Hindernisse wie hochfeste Sandsteinblöcke, verbliebene Verbauwände und Litzenanker mussten durchfahren bzw. durch aufwendige Maßnahmen im Vorfeld geborgen werden. Wir erstellten alle Gutachten zur Baugrund- und Gründungsberatung und zu den hydrogeologischen Auswirkungen der Verbaumaßnahmen, die tief in den Hauptgrundwasserleiter der Stadt reichen. Außerdem planten wir die Sicherung der unterfahrenen und angrenzenden innerstädtischen Bebauung und Infrastruktur.
Die komplizierten geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse der Tunneltrasse stellten höchste Anforderungen an alle Projektbeteiligten.
Besonders wichtig war nicht nur die Sicherung historisch wertvoller Bausubstanz, sondern auch die schadlose Unterfahrung von Neubauten. Teilweise wurden Gebäude von der Schildmaschine mit einer Überdeckung von nur 1,5 m unterfahren. Zur Gebäudesicherung, beispielsweise beim Museum der Bildenden Künste, wendeten wir das Compensation-Grouting-Verfahren (CGV) an. Hierbei wird durch Injektionen im Gründungsbereich das Bauwerk stabilisiert und angehoben, um die Setzungen durch den Tunnelvortrieb auszugleichen.
Die unterschiedlichen Druckverhältnisse in den verschiedenen Grundwasserleitern sowie die daraus resultierenden, komplizierten hydraulischen Strömungsverhältnisse erschwerten das Bauvorhaben zusätzlich. Durch lokal begrenzte bauzeitliche Grundwasserentspannungen und umfangreiche, permanent arbeitende online-Grundwassermesspegel wurden die Risiken minimiert und die Maßnahme erfolgreich für unseren Kunden und die Bürger der Stadt Leipzig umgesetzt.
Meine Antwort auf hohe Anforderungen: noch höheres Engagement.