Urbane Architektur im Herzen Stuttgarts: Neues CityGate erstrahlt auf altem Grundriss
Das 11-geschossige Bürogebäude „CityGate“ liegt in der Mitte von Stuttgart in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof. Für den flexibel nutzbaren und mit innovativer Technik ausgestatteten Neubau war der Rückbau des ebenfalls 11-stöckigen Versatel Hochhauses erforderlich. CDM Smith plante diese vorlaufende Maßnahme über alle Leistungsstufen der HOAI inklusive Erkundung der Bausubstanz und Rückbaustatik mit besonderem Augenmerk auf die Wasserhaltung im Spezialtiefbau. Die Entkernung und den Rückbau begleitete CDM Smith in Funktion der örtlichen Bauüberwachung und Bauoberleitung sowie als Arbeitssicherheits- bzw. Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator.
Die Lage des Grundstücks im Heilquellenschutzgebiet bedurfte einer besonders durchdachten Grundwasserhaltung und Gründung.
Für den Neubau des Bürogebäudes erstellte CDM Smith das Baugrund- und Gründungsgutachten, plante Baugrube und Verbau, übernahm die Beweissicherung der Nachbargebäude und das Erschütterungsmonitoring während der Bauzeit. Aufgrund der innerstädtisch beengten Platzverhältnisse gründet der Neubau innerhalb des Grundrisses des Bestandsgebäudes. Zur Sicherung der Baugrube wurden die bereits bestehenden Kelleraußenwände genutzt, die auf verschiedene Weise ertüchtigt wurden: Auf einem Drittel der Bestandskellerwand wurden die Hohlräume in der Wand mit bewehrtem Beton verfüllt und rückverankert. Ein weiteres Drittel wurde durch rückverankerte Stahlträgerprofile mit kraftschlüssigem Verbund zur bestehenden Kelleraußenwand ertüchtigt. Für die verbleibende Strecke neben einem U-Bahntunnel plante CDM Smith eine Schrägabsteifung der Bestandswand nach innen. Als Sondervorschlag der Baufirma wurde hier eine Verbundkonstruktion zwischen Bestandswand und U-Bahntunnel gewählt.
Die Lage des Baufelds an einem Verkehrsbrennpunkt erforderte eine sorgfältige Planung des Rückbaus.
Wussten Sie schon?
Das Mineralwasser-Quellsystem von Stuttgart ist eines der bedeutendsten Mineralwasservorkommen in ganz Europa. Es umspannt eine Fläche von 300 km² in sechs Landkreisen in und um Stuttgart. Damit die staatlich anerkannten Heilquellen in ihrer einmaligen chemischen Zusammensetzung und seinem Kohlensäuregehalt nicht verunreinigt werden, stellte sie das Regierungspräsidium Stuttgart im Jahr 2002 unter besonderen Schutz. Dazu formuliert die Verordnung besonders strenge Regeln, die über den üblichen Grundwasserschutz hinausgehen und beispielsweise den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, Grundwasserentnahmen sowie die Tiefenreichweite baulicher Eingriffe betreffen.