Der schiefe Turm von Pisa - dauerhaft sicher gegründet

Der schiefe Turm von Pisa - dauerhaft sicher gegründet
​Rodio und Consorzio Progetto Torre di Pisa Pisa, Italien
​Der schiefe Turm von Pisa zählt zu den bekanntesten Bauwerken der Welt. 1990 wurde der Turm für Besucher gesperrt, da seine Schieflage ein kritisches Ausmaß angenommen hatte. In den folgenden Jahren wurde der Turm mit Unterstützung von CDM Smith aufwändig saniert und aufgerichtet.

Der schiefe Turm von Pisa sollte ur­sprüng­lich als frei­ste­hen­der Glo­cken­turm (Cam­pa­ni­le) zum Dom von Pisa dienen. Bereits zwölf Jahre nach der Grund­stein­le­gung im Jahr 1173 begann sich der Turm­stumpf aufgrund der Bo­den­be­schaf­fen­heit zu neigen. Unter dem Gewicht der ersten drei Stock­wer­ke ver­form­te sich Untergrund, bestehend aus vorwiegend bindigen Böden von zum Teil weicher Konsistenz. Er ver­ur­sach­te so die Schief­la­ge des Turms. 100 Jahre später ver­such­te ein zweites Team, die Neigung aus­zu­glei­chen, indem es die nächsten vier Stock­wer­ke schräg er­rich­te­te. Dennoch wurde der Bau nochmals un­ter­bro­chen und erst 200 Jahre später fer­tig­ge­stellt.

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Turmhöhe
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weißer Marmor
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derzeitige Neigung

Seit 1911 zeigten Messungen, dass sich der Turm jährlich weiter um etwa 1,2 mm neigte. Für die Sanierung des zum Weltkulturerbe ernannten Bauwerks wurde eine Sonderkommission gebildet (Consorzio Progetto Torre di Pisa). Sie zog 1986 unsere Geotechniker beratend hinzu und wir untersuchten erste Bodenproben aus dem Gründungsbereich. Ziel der Sanierung war nicht, den Turm zu begradigen, sondern die Schieflage geringfügig zurückzuführen und die Neigung anschließend in dieser Lage zu stabilisieren. Nachdem die Neigung des Glockenturms jedoch einen kritischen Winkel erreichte, wurde der Turm im Januar 1990 für Besucher geschlossen.

Eiskalte Rettung für den schiefen Turm von Pisa.
Welt am Sonntag

Bei der Sanierung des Bauwerks berieten wir die Sonderkommission zum Einfluss der Baumaßnahmen auf das Neigungsverhalten und die Standsicherheit des Turms und übernahmen im Zuge einer Bodenvereisung das baubegleitende Monitoring. Nach 12 Jahren Bauzeit war der Turm schließlich um 44 cm aufgerichtet. Touristen können das Wahrzeichen der Stadt Pisa seit 2001 wieder besteigen und von innen besichtigen.

Der schiefe Turm von Pisa war ein besonderes Projekt.
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