Mit Technischer und Umwelt Due Diligence bei Immobilien auf Nummer sicher gehen
Due Diligence – was ist das überhaupt?
Bei der Due Diligence, abgekürzt DD, handelt es sich um eine umfassende Risikoprüfung im Rahmen einer anvisierten Transaktion wie beispielsweise dem Kauf eines Unternehmens, eines Grundstücks oder einer Immobilie. Im Deutschen kann man den Begriff mit „gebührende Sorgfalt“ übersetzen. Gemeint ist damit eine sorgfältige Begutachtung und Bewertung eines Objekts und der mit einer Transaktion einhergehenden Risiken. Die DD kann aus individuellen Prüfungen je nach Anforderung des Käufers oder Verkäufers bestehen, z. B. finanzielle, juristische oder Steuer DD, Social Responsibility DD, Arbeits- und Gesundheitsschutz DD oder Technische und Umwelt DD, im Englischen: Technical and Environmental DD oder TEDD.
Im Rahmen der TEDD betrachtet CDM Smith beispielsweise unter anderem auch ein häufig vernachlässigtes Risiko durch Setzungsrisse in Tiefgaragen bzw. Tiefgeschossen. Die TEDD bewertet daneben mögliche Umweltrisiken wie Schadstoffe in der Bausubstanz oder im Boden eines Grundstücks. In diesem Fall steht die Umweltqualität des Grundstücks im Vordergrund und ggf. die Gefährdung von Schutzgütern, wie die menschliche Gesundheit oder das Grundwasser. Allen Teilen der TEDD ist die Betrachtung der finanziellen Risiken gemein.
Warum und für wen ist das Thema Technische und Umwelt Due Diligence relevant?
TEDD ist sowohl für potenzielle Käufer als auch Verkäufer vorteilhaft, denn sie dient der Informationsbeschaffung, die wiederum bei der Kauf- bzw. Verkaufspreisentscheidung ausschlaggebend sein kann. Wird eine TEDD beispielsweise beim Kauf einer Immobilie außer Acht gelassen, können vorerst unentdeckte bauliche oder Umweltschäden oder ein nicht umfassend dargestellter Instandhaltungsstau den de facto niedrigeren Wert der Immobilie verschleiern.
Worauf sollte in diesem Segment besonders geachtet werden?
Im Vordergrund steht die effektiven Abwicklung einer Due Diligence. Transaktionen stehen häufig unter enormen Zeitdruck. Daher ist es von besonderer Bedeutung, zusammen mit den Kunden einen Zeitplan zu entwickeln und umzusetzen, der ihren Anforderungen entspricht. Wir wissen, wie wichtig die Teamarbeit zwischen den an einer Transaktion beteiligten Parteien ist (Immobilienberater, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, u.a.) und stimmen uns daher von Beginn an mit allen ab.
Zusätzlich bieten wir auch Leistungen außerhalb des klassischen Due Diligence-Spektrums an und bewerten Themen, die für die Gesamtbetrachtung der Immobilie wichtig sind. Dazu gehören z. B. geotechnische oder statische Fragestellungen bei Rückbau-, Umbau- oder Neubaumaßnahmen (Stichwort: Drittverwendbarkeit) oder die Infrastrukturplanung, beispielsweise bei einer Neuerschließung bzw. beim Redevelopment.
Sie sprachen das Thema Tiefgaragen an. Wo liegen hier versteckte Risiken?
Wenn jemand heute eine Tiefgarage erwirbt, steht er oftmals vor dem Problem, dass bereits bestehende Objekte nicht auf aktuelle Fahrzeuggrößen ausgerichtet sind, da viele Tiefgaragen ihren Ursprung in den 1960er oder 70er Jahren haben. In dieser Zeit wurden außerdem oft Bauteile mit geringer Betondichte verwendet, sodass Korrosion droht. Schlimmstenfalls stellt sich heraus, dass die Konstruktion nicht mehr tragsicher ist und eine nachträglich stabilisierende Beschichtung erforderlich ist. Eine weitere Schwachstelle sind Wasserschäden, die z. B. durch defekte bituminöse Pappabdichtungen der Außenwände entstehen können. Die äußerliche Erneuerung einer Tiefgarage ist meist kompliziert, da in Innenstädten eine dichte Nachbarbebauung herrscht. Neue Konzepte für Abdichtungen von innen existieren zwar, jedoch muss im Einzelfall evaluiert werden, welche Methode praktikabel und ökonomisch ist.
Schlussendlich ist gemeinsam mit dem Eigentümer ein vollkommen neues, maßgeschneidertes Nutzungskonzept für die Tiefgarage zu entwickeln, um nicht horrenden Umbaukosten gegenüberzustehen. Eine präventive Due-Diligence-Beratung vor dem Kauf einer Immobilie beugt bösen Überraschungen vor. Unsere Experten sind in der Lage, erste Anzeichen versteckter Mängel zu erkennen – auch ohne aufwändige und teure Untersuchungen oder Bohrungen.