Hochwasserschutz für München und Bad Tölz
Der Sylvensteinspeicher liegt rund 60 km südlich von München am nördlichen Rand der Alpen. Das Dammbauwerk dient dem Hochwasserschutz, reguliert den Mindestwasserspiegel der Isar und speist dort gleichzeitig zwei Kraftwerke. Um die Stabilität des Bauwerks für künftige Generationen sicherzustellen, entschloss sich das Wasserwirtschaftsamt Weilheim zu einer Ertüchtigung des Damms. Für das 24 Mio. EUR Projekt übernahm CDM Smith die erforderlichen Ingenieurleistungen, wie Objekt- und Tragwerksplanung, Dammstandsicherheitsnachweise und landschaftspflegerischer Begleitplan sowie örtliche Bauüberwachung.
Die Wasserdichtigkeit des 180 m langen und 42 m hohen Erdschüttdamms gewährleistet heute eine Dichtwand mit Erdbetonfüllung, die am Rande des bestehenden Lehm-Dichtungskerns abgeteuft wurde. Die 2-Phasen-Schlitzwand mit eingefrästem Anschluss an den seitlichen Fels ist mit einer Tiefe von 70 m ein technisches Novum in Deutschland. Am Dammfuß erlaubt ein neuer Sickerwasserstollen mit 3 m Durchmesser die Überwachung der Dammdichtigkeit. Eventuell auftretendes Sickerwasser wird hier über 40 m tiefe Drainagepfähle gefasst und abgeleitet. Ein vertikaler Schacht und ein Zugangsstollen im Fels ermöglichen den Zugang zur Galerie von beiden Seiten.
Die Dammertüchtigung ist ein technisches Meisterwerk, das neue Maßstäbe definiert hat.
Der Sylvensteindamm gründet auf tonigen Kiesen und Sanden. Um die Dammertüchtigung unter diesen geologischen Bedingungen zu planen und die Wechselwirkungen zwischen Untergrund und Bauwerk zu untersuchen, setzten wir Finite-Elemente-Berechnungen ein. Die Standsicherheitsanalysen bestätigten, dass der von unserem Planerteam gewählte Ansatz die optimale Lösung darstellt. Der Sylvensteinspeicherdamm wird damit auch in Zukunft die Menschen sicher vor Hochwasser schützen.
Der neue Damm ist eine Lebensversicherung für das Isartal und München.