Wasser marsch – und nun? Die Folgen von Dauerregen und Sturzfluten eindämmen
Dortmund 2008, Kopenhagen 2011, Münster 2014, jüngst Braunsbach und Simbach: Dies sind nur einige Beispiele von Überflutungen durch lokale Starkregen. Und natürlich die tragischen Ereignisse im Sommer 2021, die uns eine völlig neue Dimension aufgezeigt haben. Alleine im Ahrtal starben über 130 Menschen und die geschätzten Schäden liegen bei ca. 8 Mrd EUR (versicherte Schäden nach GdV), ca. 30 Mrd EUR stellt der Bund an Wiederaufbauhilfe zur Verfügung. Sie gefährdeten Menschenleben und verursachten Schäden bis in den zweistelligen Millionenbereich. Starkregenereignisse liegen oft jenseits der Bemessungsgrenze der Kanalisation. Allgemein anerkannte Regeln der Technik gelten hier nicht und beim Thema Vorsorge begibt man sich schnell in rechtlich nicht abgegrenzte Zonen.
Wenn sich Städte und Kommunen mit dem Thema Starkregen befassen möchten, können sie Folgendes tun:
1. Holen Sie alle Beteiligten an einen Tisch. Starkregenvorsorge ist kein ausschließliches Thema der Stadtentwässerung oder des Bauamts. Alle Planungsbereiche von Stadt- und Bauleitplanung über Verkehrs-, Straßen-und Entwässerungsplanung bis hin zur Grün- und Freiraumplanung sind relevante Beteiligte. Nicht zu vergessen: die Feuerwehr und der Katastrophenschutz.
2. Binden Sie auch die übergeordneten Behörden ein (Wasserwirtschaft etc.) und bei Außengebieten in ländlichen Bereichen die Vertreter der Forst- und Landwirtschaft. Benennen Sie einen verantwortlichen Ansprechpartner für alle Beteiligten (beispielsweise den Hochwasservorsorgebeauftragten).
3. Beteiligen Sie frühzeitig die Öffentlichkeit und die betroffenen Bürger*innen: Bedürfnisse und Erwartungen, aber auch Möglichkeiten und Grenzen (technisch, finanziell und rechtlich) lassen sich so im Rahmen des Projektes diskutieren und erhöhen die Akzeptanz der Planung.
CDM Smith berät Sie in allen Phasen des integrierten Regenwassermanagements.
4. Analysieren Sie das Einzugsgebiet der Kommune: Der Generalentwässerungsplan lässt sich um Betrachtungen zu Starkregenereignissen erweitern. Da für Starkregenereignisse keine flächendeckenden hydrologischen oder hydraulischen Berechnungen vorliegen, sind eigene Überlegungen notwendig. Diese können im ersten Ansatz sehr einfach sein.
5. Gleichen Sie die Ergebnisse des letzten Schritts mit dem Machbaren ab. Daraus ergeben sich: Notabflussabwege, Rückhalteflächen (auch dezentraler Rückhalt in der Fläche) und besonders gefährdete Bereiche mit Gefahr für Leib und Leben bei Starkniederschlägen (Unterführungen, Tiefgaragen, etc.).
6. Überprüfen Sie das Vorsorgekonzept regelmäßig auch in Jahren ohne Starkregenereignisse.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist die Basis für gute Lösungen.
Erste Priorität: Menschenleben
Das integrierte Regenwassermanagement zielt darauf ab, möglichst viel Wasser durch Rückhalt und gezielte Ableitung schadlos zu beherrschen. Das darüber hinaus gehende Maß ist mit möglichst geringer Schadwirkung abzuführen. Elementarschadensversicherungen tragen hier dazu bei, mögliche wirtschaftliche Verluste zu minimieren.