Bundesgartenschau Heilbronn 2019: Motor der Stadtentwicklung
Die Stadt Heilbronn richtet im Jahr 2019 die Bundesgartenschau auf einer innerstädtischen Brachfläche aus. Das neue grüne Stadtquartier Neckarbogen öffnet die Stadt mit neuen Uferlandschaften zum Neckar hin. Zur Vorbereitung der Garten- und Landschaftsbauarbeiten musste das rund 40 ha große Gelände umfassend umgestaltet werden. Dabei war die industrielle Nutzungshistorie mit Bodenverunreinigungen auf der gesamten Fläche zu berücksichtigen. Hinzu kam die Kampfmittelproblematik infolge massiver Bombardierungen im 2. Weltkrieg.
Unsere Experten von CDM Smith lösten diese Herausforderung mit einem ökonomisch optimierten Ansatz für das Boden- und Stoffstrommanagement. Wir planten und überwachten die komplette Kampfmittelberäumung der Fläche und den Aushub von rund 400.000 m³ Boden. Etwa 300.000 m³ Aushub ließen sich auf Basis unserer Sickerwasserprognose zu einem 800 m langen Lärmschutzwall verbauen, der das Parkgelände zu den benachbarten Industrieanlagen hin abgrenzt.
Das Großprojekt BUGA ist ein Erfolgsmodell dafür, wie Städtebau, Flächenentwicklung und Ökologie Hand in Hand gehen.
Beim Bau des Lärmschutzwalls berieten wir die Landschaftsarchitekten hinsichtlich geotechnischer Fragen, übernahmen die Objekt- und Tragwerksplanung und überwachten die Baumaßnahmen vor Ort. Der Wall soll künftig teilweise als Spiel- und Kletteranlage genutzt werden. Um seine Standsicherheit zu gewährleisten, wurde er im zentralen Bereich durch eine 12 m hohe rückverankerte und im Kletterbereich freiauskragende Spundwand zum Gartenschaugelände hin abgefangen. Beidseitig schließen sich 6 m hohe und leicht geneigte Gabionenwände an. Ein Konstruktiv-Bewehrtes-Erde System nimmt den Erddruck als Stützkonstruktion auf.
Die anschließenden Erschließungsschritte auf dem Gelände der BUGA 2019 begleiteten wir als Berater für die Baugrundvorbereitung und Gründung.
Die BUGA Heilbronn zeigt, wie ehemalige Brachflächen zum Motor einer gelungenen und nachhaltigen Stadtentwicklung werden.
Wussten Sie schon?
Gartenschauen haben eine jahrhundertealte Tradition. Schon zu Kaiser Wilhelms Zeiten fand 1865 in Erfurt die erste internationale Land- und Gartenbauausstellung statt. Die Bundesgartenschau, wie Besucher sie heute kennen, ist jedoch eine Idee der Nachkriegsgeschichte und wurde erstmals 1951 in Hannover ausgetragen. Seither erfreuen sich Bundesgartenschauen alle zwei Jahre in verschiedenen deutschen Städten großer Beliebtheit.